1912 erwarb Anton Schlüter die Maschinenfabrik Otto Schülein. Der Grundstein für die Freisinger Schlüterfabrik war so gelegt. Dort arbeitete bis 1938 (!) Max Schülein, ein Verwandter Ottos, als Betriebsleiter. Mit der Familie Schlüter soll er freundschaftlich verbunden gewesen sein. Erstaunlich ist dies, da Max ("Moses") Schülein jüdisch war. Anton Schlüter sah sich deswegen immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. Den Nationalsozialisten war dies lange Zeit ein Dorn im Auge. Am 02. August 1938 erschien in der damaligen Freisinger Tageszeitung unter dem Titel "Wieviel Juden gibt es noch in Freising?" ein Hetzartikel. Darin wird bedauert, dass eine große arische Firma immer noch einen jüdischen Provisionsvertreter beschäftige „und sich nicht schämt“. Im November 1938 floh Schülein nach München, 1942 wurde er ins KZ Piaski gebracht. Er wurde für tot erklärt.
Der Stolperstein für Max Schülein befindet sich bei "Teppich Kavousi", ungefähr an der Ecke Bahnhofsstraße, Obere Domberggasse.
Wer ein wenig mehr lesen möchte über Anton Schlüter und seine Rolle im Nationalsozialismus, sei verwiesen auf
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Schlüterfan (Sonntag, 13 Februar 2022 23:23)
Danke für die Info. Krass.
Anton Burgmeier (Montag, 14 Februar 2022 11:28)
Die Haltung, die Anton Schlüter bewiesen hat, finde ich sehr mutig. Sie verdient Anerkennung.